Die Skulpturen von Johann Christian in Riedlingen, Unlingen und Bad Buchau

Datum
06.09.2015

Details

Halbtagesfahrt:
Die Skulpturen von Johann Joseph Christian in Riedlingen, Unlingen und Bad Buchau
Kunstwerke von höchstem Rang hat der Riedlinger Bildhauer hinterlassen, die in einer kleinen Werkschau in Riedlingen, in der Pfarrkirche Unlingen und der Stiftskirche in Bad Buchau gezeigt und erläutert werden.
Reiseleitung: Bodo Rüdenburg, Biberach, und Winfried Assfalg, Riedlingen
Fahrpreis: Mitglieder € 25 / Nichtmitglieder 30 €
Abfahrt: 13.00 Uhr am Wielandpark

Das Genie aus Riedlingen ―
der Bildhauer Johann Joseph Christian
(1706―1777)

„Ybbs, Kalch, Farben, Schwamm, Leim, Eissen und Trath“ waren die Materialien, die ein Bildhauer bis heute benötigt, um eine Stuckplastik herzustellen. Johann Joseph Christian (1706―1777) führt dies in einer Rechnung aus dem Jahre 1773 auf, die er an den Unlinger Pfarrer Dr. Carolus Kleber richtete. Ihm hatte der in Riedlingen geborene und gestorbene große Bildhauer den Hochaltar samt Figuren in die dortige Pfarrkirche geliefert. Seine Hauptwerke sind Arbeiten in den Benediktinerkirchen Zwiefalten, Ottobeuren, Wiblingen und in dem gefürsteten Damenstift Buchau.

Christian beherrschte aber nicht nur die Stuckbildhauerei. Er schuf ebenso sicher Kunstwerke aus Holz und Stein. Diese „einzigartige Synthese“ ist bei ein und demselben Künstler höchst selten anzutreffen und ist das eigentliche Phänomen an Christians Gesamtkunstwerk. Dies ist es auch, was Johann Joseph Christian als Genie auszeichnet.
Christian wurde die Gunst zuteil, in einer Epoche gelebt und gearbeitet zu haben, die sich fast fünfzig Jahre lang, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, in einen regelrechten Rausch an Größe, Form und Vielfalt steigerte und deren Bedürfnissen er in höchstem Maße gerecht werden konnte.

Programm der Halbtagesfahrt

Exkursionsbeginn                                                                                                              13.00 Uhr
Treffpunkt ist die Bushaltestelle Saudengasse (vor dem Landratsamt). Der Zustiegt in Wain, Mettenberg und im Talfeld ist (wie immer) möglich.

Station 1                                                                                                                         ca. 13.30 Uhr
Kirche des ehemaligen Kapuzinerklosters in Riedlingen
Kirche und Klosteranlage dienten nach der Säkularisierung von 1803 bis 1832 als Sterbekloster der Kapuziner anderer Einrichtungen. Ab 1858 wurde daraus ein Altersheim. Glücklicherweise blieb in der Kirche die wertvolle Ausstattung mit Kunstwerken aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten.
Ein herausragendes Werk ist die Pieta am nördlichen Seitenaltar, die Johann Joseph Christian zwischen 1765 und 1770 geschaffen hat.

Station 2                                                                                                                          ca. 14.00 Uhr
Städtische Galerie in Riedlingen
Die Städtische Galerie ist im ehemaligen Spital zum Heiligen Geist untergebracht. Im Refektorium, einem zweischiffigen, spätgotischen Raum mit eindrucksvollem Kreuzrippengewölbe und in der ehemaligen Kapelle wird eine Skulpturensammlung mit Werken bedeutender Riedlinger Künstler des 18. bis 20. Jahrhunderts gezeigt.
Hier ist natürlich auch Johann Joseph Christian mit seinen Stuckplastiken vertreten. Im Mittelpunkt der Betrachtungen werden vor allem die Kruzifixe stehen.

Station 3                                                                                                                          ca. 14.45 Uhr
Pfarrkirche Unlingen
Die barocke Pfarrkirche Maria Immaculata wurde 1713 errichtet. Als sie 1763 von einem Blitzschlag getroffen und schwer beschädigt wurde, sollte der Chorraum völlig neu gestaltet werden. Den Auftrag für den neuen Hochaltar erhielt Johann Joseph Christian, den er gemeinsam mit einem Sohn Franz Joseph Christian in den Jahren 1772 und 1773 ausführte.
Kunsthistorisch ist besonders die Zuordnung der Werke von Vater und Sohn interessant, die hier von bester Qualität sind (Winfried Aßfalg).

Pause                                                                                                                                 ca.15.45 Uhr
Kleine Kaffeepause im Restaurant Badstube im Kurzentrum Bad Buchau.

Station 4                                                                                                                           ca. 17.00 Uhr
Stiftskirche Bad Buchau
Die zwischen 1767 bis 1776 teilweise neu errichte Stiftskirche des Damenstiftes Buchau wurde von dem Architekten und Baumeister Pierre Michael d´Ixnrad im aufkommenden Klassizismus ausgeführt.
Aus der Werkstatt von Johann Joseph Christians Werkstatt stammen die Altäre, das Chorgestühl, die Kanzel, die Beichtstühle und die Grabdenkmale. Sie wurden von 1774 bis 1776 geschaffen. Sie bilden das Alterswerk des Meisters, seine letzte Höchstleistung (Winfried Aßfalg).

Rückfahrt                                                                                                                          ca. 17.45 Uhr
Rückfahrt nach Biberach, Ankunft gegen 18.15 Uhr bei der Bushaltestelle Saudengasse (vor dem Landratsamt).

Buchung

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