Vorankündigung der eintägigen Kulturfahrten der GfH Biberach im Jahr 2020

Sonntag, 26. April 2020
Leonberg – Kleine Stadt, große Namen

Der Sonntagsausflug führt uns nach Leonberg, das zu Unrecht oft im Schatten des nahen Stuttgarts steht. Höfischen Glanz in die kleine Stadt brachte um 1600 Sybilla von Anhalt, die Witwe des württembergischen Herzogs Friedrich I, als sie ihren Wohnsitz ins Leonberger Schloss verlegte. Einen Teil des für sie angelegten Lustgartens nutzte sie zum Anbau von Heilkräutern. Der Astronom Johannes Kepler wuchs in Leonberg auf und kehrte nochmals 1620 hierher zurück, um seine Mutter in einem Hexenprozess zu verteidigen. Der berühmte Philosoph Joseph Schelling wurde hier geboren. Schillers verwitwete Mutter lebte 6 Jahre im Leonberger Schloss. Und auf Mörike treffen wir in dem zu Leonberg gehörenden Eltingen. Selbst die Hunderasse Leonberger hat nicht nur ihren Namen von dieser Stadt.

Am Vormittag überlassen wir uns einer fachkundigen Führung zu Johannes Kepler und seiner Mutter Katharina. Wir werden erfahren, wie es zu ihrer Anklage als Hexe kam und wie ihr Sohn seine juristischen Kenntnisse nutzte, um ihr zu helfen. Nachmittags lernen wir die verschiedenen Facetten der Stadtgeschichte im Museum kennen. Bei gutem Wetter bietet sich noch ein Besuch des Pomeranzengartens beim Schloss an.

Reiseleitung: Annerose Waldgraf-Weigele, Biberach und örtliche Führer/innen. Gesamtpreis: Mitglieder 40 € bzw. Nichtmitglieder 45 €. Abfahrt: 08:00 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Rückkehr: gegen 19 Uhr

Sonntag, 24. Mai 2020
Isny im Allgäu: Friedrich Hechelmann in der Kunsthalle im Schloss und eine Stadtführung mit historischem Rathaus und dem Kleinod Marienkapelle

Isny, im Landkreis Ravensburg im württembergischen Allgäu gelegen, grenzt an Bayern und ist Teil der Oberschwäbischen Barockstraße.

Vormittags besuchen wir das ehemalige Benediktinerkloster, jetzt Schloss, mit Schwerpunkt Friedrich Hechelmann in der Kunsthalle. Hechelmann, in Isny geboren, ist ein zeitgenössischer Maler des Phantastischen Realismus, dessen Bilder uns in faszinierende Welten entführen. Aber auch das Abthaus und der neu restaurierte Fürstenflügel sind Bestandteil der Hausführung. Nachmittags werden wir auf einem Stadtrundgang „Isny erzählt Geschichte“ in Vergangenheit und Gegenwart eintauchen mit dem Thema “Wie Ordensbrüder, Adel und Bürgertum, Handwerker und Händler das Gesicht der Freien Reichsstadt prägten.“ Dabei besichtigen wir das aus dem 15. Jahrhundert stammende und später barockisierte Rathaus und die Marienkapelle. Mit ihrem Altar aus dem späten Rokoko und einer prächtigen Holzkassettendecke mit eingelassenen Leinwandölgemälden stellt sie ein beeindruckendes Kulturdenkmal dar.

Reiseleitung: Christa Lauber, Biberach und örtliche Führer/innen. Gesamtpreis: Mitglieder 35 € bzw. Nichtmitglieder 40 €. Abfahrt: 8:00 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Rückkehr: gegen 18:30 Uhr

Sonntag, 21. Juni 2020
Gedenkorte: „Fluchtwege“ in Hohenems und Orte des Widerstands in Weingarten

Gedenkfahrt zusammen mit dem Zwiefalter Geschichtsverein: Hohenems war im Jahr 1938 ein mögliches Tor in die Freiheit für jüdische Flüchtlinge. Viele versuchten hier den Gräueln des Nationalsozialismus zu entkommen und wagten zuerst legal, bald aber illegal die Flucht in die Schweiz.

Ihren Spuren folgen wir am Vormittag bei einem Spaziergang vom Jüdischen Museum Hohenems zur und über die Schweizer Grenze. Audio-Interviews von damaligen Flüchtlingen und Fluchthelfern begleiten uns auf dem Weg. Wir hören von persönlichen Fluchtgeschichten, aber auch vom schwierigen neuen Leben nach einer gelungenen Flucht. Am Nachmittag führt uns Uwe Hertrampf vom Denkstättenkuratorium Oberschwaben zu bedeutenden Erinnerungsorten des nationalsozialistischen Widerstand in Weingarten.

Reiseleitung: Bodo Rüdenburg, Biberach und Hubertus-Jörg Riedlinger, Zwiefalten. Gesamtpreis: Mitglieder 40 € bzw. Nichtmitglieder 45 € . Abfahrt: 08:00 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Rückkehr: gegen 18:30 Uhr

Sonntag, 5. Juli 2020
Steingaden: Kirche, Kloster, Kirchengarten

Die Fahrt nach dem an der Grenze zu Oberbayern liegenden Steingaden führt uns in einen Ort, indem es 26 eingetragene Kulturdenkmäler gibt. Das Prämonstratenserkloster, gegründet von Chorherren aus dem Stift Rot an der Rot, war Hauskloster und Grablege der Welfen. Die romanische Pfarrkirche St. Johannes Baptist besticht durch ihre, erst letztes Jahr restaurierte, barocke Innenausstattung. Auf dem direkt vor der Kirche liegenden Friedhof finden wir das Grab von Dominikus Zimmermann, dem Baumeister von Steinhausen und der Wieskirche. Wir besichtigen das Welfenmünster und anschließend den Klostergarten mit seinen zwölf Themenkreisen.

Reiseleitung: Andrea Rexer, Biberach und örtliche Führer/innen. Gesamtpreis: Mitglieder 40 € bzw. Nichtmitglieder 45 €. Abfahrt: 08:00 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Rückkehr: gegen 19:30 Uhr

Sonntag, 16. August 2020
Haigerloch und der Atomkeller

Das Felsenstädtchen Haigerloch liegt wunderbar in der Muschelkalklandschaft nordwestlich der Schwäbischen Alb. Im frühen Mittelalter war der Ort ein Zentrum der Auseinandersetzung der örtlichen Grafen von Hohenberg und seinen Nachbarn, den Zollern. Später griffen die Grafen von Württemberg nach der schmucken Herrschaft. Eine Stadtführung zeigt uns den Ort und das Schloss. Berühmt wurde Haigerloch durch die Ansiedlung des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Physik mit dem berühmten Wissenschaftler Otto Hahn am Ende des Zweiten Weltkriegs. Im „Atom-Keller“ steht der Nachbau des dort entwickelten Reaktors. Hier werden anschaulich die Versuche zur Nutzung der Uran-Kernspaltung erklärt.

Reiseleitung: Andrea Rexer, Biberach und örtliche Führer/innen. Gesamtpreis: Mitglieder 40 € bzw. Nichtmitglieder 45 €. Abfahrt: 08:00 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Rückkehr: gegen 19 Uhr

Sonntag, 27. September 2020
Abschlussfahrt: Horb am Neckar, das Tor zum Schwarzwald und das Wasserschloss Glatt

„Städt und Städtle gibts viel am Neckar, Donau und Rheine, aber so hoch und schö bucklich wie onsre ischt keine.“ So steht es am Horber Rathaus geschrieben und tatsächlich zeigt sich Horb mit seiner mittelalterlichen Stadtsilhouette malerisch über dem Neckarufer.

Vormittags erfahren wir in einem zweistündigen Stadtrundgang Interessantes über die wechselvolle Geschichte der Stadt: Von ihrer Zugehörigkeit zu Vorderösterreich seit 1381 bis zu ihrem Wechsel zum Königtum Württemberg 1806. Trotz Hanglage ist der Stadtrundgang auch für Teilnehmer, die nicht ganz so gut zu Fuß sind, machbar. Nachmittags besuchen wir das idyllisch gelegene Wasserschloss Glatt, aus der Zeit der Renaissance. Es wurde 2001 zu einem Kultur-und Museumszentrum umgewidmet und bietet uns spannende Führungen durch seine vier Museen: Das Schlossmuseum, das das Verhältnis der Herrschaft zu seinen Untertanen vermittelt, das Adelsmuseum, das die Lebensformen des Adels im Mittelalter und früher Neuzeit thematisiert, das Bauernmuseum, das Einblick in das ländliche Leben in den Dörfern der Region bietet. Und last but not least: Die Kunstgalerie mit Bildern der sogenannten Bernsteinschule, die in der Nachkriegszeit wichtige Impulse für Künstler wie Paul Kälberer und HAP Grieshaber setzte. Zum Abschluss gibt es unsere traditionelle gemeinsame Einkehr.

Reiseleitung: Christa Lauber, Biberach und örtliche Führer/innen. Gesamtpreis: Mitglieder 45 € bzw. Nichmitglieder 50 €. Abfahrt: 7:30 Uhr Bushaltestelle „Saudengasse“ beim Landratsamt Biberach. Rückkehr: gegen 20 Uhr